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Das Höllental wird anspruchsvoller

Der Anstieg auf die Zugspitze über das Höllental wird immer anspruchsvoller. Warum?

  • Der Gletscher wird immer steiler (Passagen bis 40°)
  • Der Gletscher wird immer spaltiger
  • Die Randkluft sinkt weiter ab – die unversicherten Meter bis zum Klettersteig werden mehr

Erschwerend kommt hinzu:

  • Die schwersten Stellen bzw. Schlüsselstellen der Tour warten oberhalb des Gletschers – wenn der Gipfel näher ist als die Umkehr bzw. der Abstieg ins Tal
  • Die ca. 15 Meter zwischen der Randkluft und dem Klettersteig sind zwar mit einem Drahtseil versichert – allerdings auf ca. 10m ab Boden ohne Zwischensicherung. Ein Sturz endet hier bis zu 10m weiter unten IN der Randkluft und auf allen wartenden Bergsteigern

In den letzten Jahren hat sich Tour verändert und ist immer anspruchsvoller geworden. Die Tour durch das Höllental ist schön und abwechslungsreich – kein Zweifel. Allerdings war es schon immer eine Hochtour und diese wird, aufgrund des sich verändernden Gletschers, immer anspruchsvoller! Das Höllental sollte auf gar keinen Fall unterschätzt werden, weil:

  • Die Tour ist lang: fast 2300hm ab Hammersbach, 1700 ab der Höllentalangerhütte
  • Der Gletscher ist steil und meistens ab Anfang/Mitte Juli aper
  • Der Klettersteig ist zwar nicht schwer, aber lang

Aus gegebenen Anlass und vielen beobachteten Beinahe-Unfällen möchte ich folgendes nicht unerwähnt lassen. Verhalten, welches im Höllental das Risiko für einen selber und andere erhöht:

  • Keine moderne Klettersteigausrüstung: Brustgurte, Seilbremsen und Bauhelme sind aus gutem Grund Vergangenheit oder haben nie in alpines Gelände gehört
  • Grödel oder Antirutschketten: ok solang der Gletscher schneebedeckt ist. ABER ABSOLUT UNZUREICHEND und GEFÄHRLICH sobald der Gletscher aper ist! Das ist Ausrüstung für Schneefelder im Frühjahr oder den winterlichen Spaziergang hinterm Haus, aber nicht für apere Gletscher! Das ist wie mit einem Rennrad Trails fahren und sich wundern das es einen aufstellt…
  • Schnelligkeit ist Sicherheit: Altbewährter Spruch der an Gültigkeit nicht verloren hat. Im Hochsommer steigt im Tagesverlauf häufig das Gewitterrisiko. Wer an der Randkluft, dem Nadelöhr, lange braucht um seine Steigeisen auszuziehen, zu verstauen, ein Selfie zu machen oder der Mama zu schreiben gefährdet sich – und alle die hinter Ihm warten!
  • Unsicheres Klettern im 3. UIAA Schwierigkeitsgrad: Die ersten zehn Meter ab der Randkluft sind zwar drahtseilversichert – allerdings ohne Zwischensicherung. Wer hier stürzt räumt alle ab, die nicht warten konnten und hinter ihm eingestiegen sind. Eine Seilsicherung ist hier bei einer ungleichen Seilschaft angebracht – allerdings sollte auch das in einer Geschwindigkeit passieren, die alle anderen wartenden Beteiligten nicht überlegen lässt ob die Stirnlampe noch Batterie hat!
  • Anseilen: Es gibt nur eine Möglichkeit einen steilen und aperen Gletscher am Seil zu begehen und das ist das kurze Seil. Darüber wird bekanntlich viel geredet und spekuliert. Fakt ist aber: Das kurze Seil ist KEINE Leienmethode und sollte auf gar keinen Fall leichtfertig und ohne Ausbildung angewendet werden. Bei einer normalen Gletscherseilschaft (8-12m Seilabstand) übersteigt das Mitreißrisiko das Spaltensturzrisiko.
  • Fehlerhafte Tourenplanung: Wer nicht weiß wie lange er für die angegebenen Höhenmeter und die zu bewältigenden Schwierigkeiten braucht, ist hier fehl am Platz.

Das Höllental ist, selbstständig unternommen, keine Einsteigertour! Es gibt viele Möglichkeiten sich vorzubereiten – mit und ohne Bergführer.

Normalerweise geht man um ca. 4.30/5.00 Uhr in Hammersbach, bzw. um 6.30/7.00 Uhr von der Höllentalangerhütte los. Später ist nicht ratsam. Einmal hat man dann keinen Puffer mehr für die letzte Bahn nach unten und zweitens setzt man sich so unnötiger Weise einer möglichen Gewitter Gefahr aus. Und die Kombination Gewitter und Kletterteig mit vieeeeeel Eisen ist ja bekanntlich nicht die gesündeste..

Die Talfahrt mit der Zugspitzbahn kostet 31,50 EUR und im Moment kann nur die Zahnradbahn genutzt werden, da die Seilbahn 2017 neu gebaut wird. Der Zug fährt jede halbe Stunde vom Platt. Ab 11.00 Uhr ist der Gipfel bei gutem Wetter in der Regel derart bevölkert das Platzkarten ausgegeben werden. Dann dauert es gut und gerne mal eine Stunde länger. Um zum Auto zurück zu gelangen muss der Zug vom Eibsee nach Hammersbach genommen werden.

Hier geht es zum Fahrplan der Zugspitzbahn!

Und hier geht es zu weiteren Infos rund um eine Besteigung der Zugspitze!

Höllental_Zugspitze_Wetterstein_Bergfuehrer
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Der Höllentalferner von oben auf em Weg zur Zugspitze

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Hoch über dem Eibsee, kurz vor dem Gipfel der Zugspitze

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Die letzten Meter auf dem Weg aus dem Höllental kurz vor der Zugspitze

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Im zweiten Klettersteig hoch über dem Höllental und dem Höllentalferner auf den weg zur Zugspitze

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Blick aus dem oberen Klettersteig im Höllental auf den Höllentalferner, den Jubiläumsgrat und die Alpspitze.

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FAKTEN

Ernsthafte alpine Unternehmung!

teilweise brüchig

Schwierigkeiten max. UIAA 4

Wandhöhe: ca. 900m

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